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Einträge vom: 26.05.2016

Erste Vorbereitungen

Da die Sommerferien dem Schulumzug vorbehalten sein werden, nutze ich die Zeit jetzt, um erste Vorbereitungen für die neue Klasse zu treffen.





Die zukünftigen Erstklässler unserer Schule erhalten in den Sommerferien einen Brief ihrer Klassenlehrerin und einen großen Button. Der Button kann am Einschulungstag sichtbar an die Kleidung oder den Tornister geheftet werden, so dass schon bei der Einschulungsfeier ersichtlich ist, wer in welche Klasse gehört.

Da die Aufregung an einem solchen Tag recht groß ist, erleichtert der Button das zurechtfinden und es entsteht zudem ein erstes Gemeinschaftsgefühl.
Brief und Button liegen bereit und können kurz vor den Sommerferien in die Post gegeben werden.

Der erste Elternabend naht in Kürze. Dort wird u.a. das benötigte Material vorgestellt und die Materialliste ausgeteilt. Es hat sich an unserer Schule sehr bewährt, die Materialien am Elternabend einmal vorliegen zu haben und zeigen zu können. Wir schaffen von der Schule aus jeweils einen Materialsatz pro Klasse an, allerdings lassen wir das Sportzeug außen vor, und legen das Material am Elternabend zur Veranschaulichung aus.
Dieser Materialsatz dient dem Klassenlehrer später als Fundus für jene Kinder, die als Flüchtlinge zu uns kommen und nicht ausgestattet sind.

Mein Geschenk an die zukünftigen Kinder am ersten Schultag ist immer eine Postmappe. Eine durchsichtige Mappe mit Klettverschluss, in die ein erster Elternbrief kommt und einige bunte Papierstreifen.
Am zweiten Schultag beginnen wir ein Tagebuch zu führen und dort hinein kleben wir die bunten Papierstreifen mit guten Wünschen für den Schulanfang.
Für die Kinder, die keine Streifen dabei haben sollten, bereite ich einige bunte Streifen vor, so dass jedes Kind das Tagebuch mit netten Wünschen beginnen kann.

Diese organisatorischen Vorbereitungen gehen im Laufe der Dienstjahre immer schneller und leichter von der Hand. Man hat Erfahrungen aus den Vorjahren sammeln können und weiß, was sich bewährt hat und was modifiziert werden muss.
Obwohl ich zum sechsten Mal ein erstes Schuljahr einschule, bleibt es jedes Mal spannend und aufregend.
Einige Elemente ziehen sich wie ein roter Faden durch die Jahre, andere werden ausgetauscht und jedesmal gibt es neue Erkenntnisse, neue Bedürfnisse, neue Rahmenbedigungen und somit einen ganz neuen Zauber.

Neben diesen Vorbereitungen erstelle ich bereits einiges an Material. Mein Material werde ich nach wie vor im Zaubereinmaleins einstellen und hier in diesem Blog wird es lediglich um Intention und Einsatz gehen.

Nicht nur im Zuge der Inklusion muss der zukünftige Klassenraum eine Vielzahl von unterschiedlichen und anregenden Lernarrangements anbieten, so dass jedes Kind bereits von Beginn an individuell gefordert wird.
Ich habe bewusst "gefordert" geschrieben, da ich - wie ich an anderer Stelle bereits schrieb - es für elementar wichtig halte, stärkenorientiert zu arbeiten.

Um mich wieder ein wenig in die Entwicklungspsychologie einzulesen, nutze ich meine Sofazeit dazu einige entsprechende Bücher querzulesen. Ich werde sicher noch einmal darauf zurückkommen.

Eine neue erste Klasse zu übernehmen hat immer diesen ganz besonderen Zauber, weil man einige Jahre erfahrener geworden ist, viel dazugelernt hat, Schule, Unterricht und Rahmenbedigungen sich verändert haben und man einfach jedes Mal ganz neu starten kann.

Das ist ein großes Glück und ein immens wertvoller Schatz!

Susanne Schäfer 26.05.2016, 12.42| (15/7) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: vor der Einschulung

Das kann ich schon!

Vorgestern Abend durfte ich mit der Leiterin eines hiesigen Familienzentrums den Informationsabend für die Eltern der Vierjährigen gestalten.
Dieser Informationsabend ist laut Schulgesetz NRW (§ 36) so vorgesehen und wird in unserer Stadt von wechselnden Einrichtungsleitern gestaltet.

Vor fünf Jahren durfte ich erstmalig mitgestalten, in den Folgejahren gestalteten andere Schulleitungen mit Kollegen der Kindertageseinrichtungen diesen Abend.
Während ich vor fünf Jahren, noch recht neu in meiner Funktion als Schulleitung, auf klassiche Präsentationsmethoden setzte, entschieden wir uns in diesem Jahr dafür, die Eltern aktiv mit in den Abend einzubeziehen und ließen Beamer und Power Point komplett außen vor.

Nach einer Einführung durch die Kollegin des Familienzentrums baten wir die anwesenden Eltern darum, doch einmal auf Sonnenstrahlen zu notieren, was ihre Kinder bereits alles gelernt haben und können.
Es war uns ein Anliegen stärkenbasiert zu arbeiten, obwohl wir ein wenig bange waren, ob die Eltern sich überhaupt motivieren lassen würden, mitzugestalten.

Das Ergebnis übertraf all unsere Erwartungen:







Die Eltern schrieben - voller Stolz und das zu Recht  - sehr viele Lernerfolge ihrer Kinder auf. Eine gute Grundlage, um anschließend überzugehen zu dem Thema Grundschule und Basiskompetenzen.

Wir fragten die Eltern danach, was sie glaubten, was wichtig sei für eine geglückte Einschulung und einen guten Schulstart ihrer Kinder und auch hierbei kam  eine unglaublich umfassende Sammlung heraus, die ich als Einstieg nutzte.

Der Abend gestaltete sich somit mehr im Dialog als im Monolog und die zahlreichen Fragen der Eltern zeugten von großem Interesse.
Auffällig war, dass viele noch das klassische Schulbild von früher vor Augen hatten. Alle lernen im Gleichschritt dasselbe.

Es ist schwierig, Eltern zu vermitteln, das Unterricht heute ganz anders ist und nicht nur im Zuge der Inklusion anders gestaltet werden muss.

Ein spannendes und weites Feld, das hier sicher noch einmal an anderer Stelle aufgegriffen wird.

Am Ende des Abends hatten wir den Eindruck, dass die Eltern die Veranstaltung durchaus lohnenswert fanden.

Mir hat es noch einmal bewusst gemacht, wie wichtig es ist, wertzuschätzen was die Kinder alles schon an Lernvoraussetzungen mit in die Schule bringen.
Jedes Kind kann ganz viel, wenn es eingeschult wird, nur eben nicht alle dasselbe.

Schule ist häufig noch zu sehr geprägt von der Defizitorientierung. Da wir individuell fördern sollen, müssen und wollen, blicken wir natürlich zuerst auf das, was gefördert werden muss.
Meiner Ansicht nach ist das nicht unbedingt der richtige Ansatz. Ausgehend von den Stärken der Kinder lassen sich diese sicherlich weitaus besser motivieren und vor allem stärken wir so ihr Urvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Der Abend hat mich insofern gedanklich noch einmal weiter gebracht und ich werde in der neuen Klasse mit einer "Das kann ich schon!" - Wand arbeiten, an der wir über das Schuljahr hinweg und zwar von Anfang an dokumentieren, was jedes einzelne Kind schon kann, gelernt hat und welche Stärken es hat.


Der Abend hat übrigens auch gezeigt, das weniger oft mehr ist. Während ich mich vor fünf Jahren gedanklich noch in vielen Stunden auf einen solchen Informationsabend vorbereitet habe, belief sich die Vorbereitung in diesem Jahr auf nicht mehr als 30 Minuten. Es fand eine kurze Absprache mit der Kollegin des Familienzentrums statt. Wir waren uns sehr schnell einig. Ich schnitt einige Sonnenstrahlen aus, sorgte für Schreibmittel und Pinnnadeln und alles andere ließen wir spontan geschehen und sozusagen aus uns heraussprudeln.

Die Eltern leiteten uns durch ihre aktive Mitarbeit durch diesen Abend. Nun muss jedoch noch überlegt werden, wie in den kommenden Jahren mehr Eltern mit Migrationshintergrund erreicht werden können.
Das ist das Schöne an Schule: Nichts bleibt wie es ist, Leben ist stete Weiterentwicklung.

Ein ewig spannender Prozess.

Susanne Schäfer 26.05.2016, 09.26| (22/9) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: vor der Einschulung

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Katharina
So eine tolle Seite mit so vielen Inspirationen! Vielen herzlichen Dank dafür.
13.7.2020-9:54
Anne
Liebe Susanne, erst einmal ein großes Lob für die vielen liebevoll gestalteten Dinge. Ich möchte im neuen Schuljahr auch eine Eisbärenklasse starten. Gibt es schon Schilder für die Tafel mit den Unterrichtsstunden? LG
21.5.2017-17:17
Melanie
Liebe Susanne,
vielen Dank für deine tollen Texte, darin kann man sich wirklich stundenlang verlieren!
Am Schuljahresanfang hattest du Auf- und Einräumbilder deines Klassenraumes gepostet, mich würde mal interessieren, wie es jetzt so bei dir aussieht, nachdem darin schon eine ganze Weile gelebt wird.
Es grüßt dich ganz herzlich,
Melanie
14.5.2017-19:18
Pepe
Weil nicht sein darf, was nicht sein soll! Mutige, offene Worte. Vielen Dank dafür, Susanne. Genau so sieht es aus.
23.2.2017-16:37
Melli
Liebe Susanne, ich möchte gerne die Gelegenheit nutzen, um dir ganz ganz herzlich für die tolle Idee und natürlich deine süßen Materialien zum Märchentag zu danken. Wir begehen seither den "Märchenfreitag" (stundenplanbedingt) und meine Erstklässler lieben es! Gerade für meine sehr spracharmen Kinder ist es eine tolle Möglichkeit, den Wortschatz zu erweitern und sie zum Sprechen und Erzählen anzuregen. Und ähnlich wie du habe auch ich einen ungemeinen Spaß daran, jede Woche ein neues Märchen vorzubereiten und mal keine Buchstabeneinführung ö.ä. zu machen. Also lieben, lieben Dank!!!
18.2.2017-11:02
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